Gastarif mit 20% Biogas aus Rest- und Abfallstoffen

Datum: 14.10.2020 zum Antrag

Fraktion Al/ Grüne, Tübingen

Wir beantragen die Erarbeitung eines Gastarifes der Stadtwerke Tübingen, welcher einen Mindestanteil von 20% Biogas aus Rest- und Abfallstoffen beinhaltet. Darüber hinaus soll geprüft
werden, ob auch ein Tarif mit 100% Biogas aus Rest- und Abfallstoffen angeboten werden kann.
Begründung
Die Stadtwerke Tübingen bieten schon heute einen Gastarif mit 15% Biogas-Anteil an. Biogas
aus Energiepflanzen (v.a. Mais) erhöht jedoch den Druck auf landwirtschaftliche Flächen und
steht im Konflikt zur Nahrungsmittelproduktion. Ebenfalls ist es im Vergleich zu Solarthermie oder
Photovoltaik eine sehr ineffiziente Art der Flächennutzung. Auch aus Gründen des Natur- und
Landschaftsschutzes ist Biogas aus Energiepflanzen kritisch zu betrachten.
Eine sinnvollere und ökologisch bessere Option bietet Biogas aus Rest- und Abfallstoffen (Lebensmittelreste, Gülle, Grünschnitt,…). Ein Tarif, welcher ausschliesslich auf diese Erzeugung
zurückgreift, ist deshalb aus ökologischer Sicht deutlich attraktiver und wird von anderen Anbietern schon bereitgestellt. Durch eine erhöhte Nachfrage wird eine energetische Nutzung von
Rest- und Abfallstoffen attraktiver.
Die freiwillige Nutzung eines Tarifes mit erhöhtem Boiogas Anteil bietet Menschen mit bestehenden Gasheizungen die Möglichkeit, schon jetzt weniger CO2 auszustoßen.